Gehört werden, wenn niemand mehr zuhört
- Andreas Notter

- 6. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Nov.
Immer mehr Menschen verzichten auf journalistische Nachrichten. Das hat Folgen: für Gemeinden, für Schulen, für KMU. Wer heute gehört werden will, muss die Kommunikation selbst in die Hand nehmen. Und zwar strategisch.

46,4 Prozent der Schweizer Bevölkerung zählen 2025 zu den «News-Deprivierten» – also zu jenen, die kaum oder gar keine journalistischen Nachrichten konsumieren und sich stattdessen primär über Social Media informieren. Das zeigt das aktuelle Jahrbuch Qualität der Medien 2025 des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Universität Zürich. Die Folgen sind gravierend: sinkendes Wissen über politische und gesellschaftliche Themen, sinkendes Vertrauen in Politik und Medien und eine abnehmende Verbundenheit mit der demokratischen Gesellschaft.
Was bedeutet das für die Kommunikation von Behörden und Unternehmen?
Die Zeiten, in denen sich Behörden und Geschäftsleitungen auf das operative Geschäft konzentrieren konnten, sind vorbei. Der Strukturwandel der Medien und das wachsende Desinteresse der Bevölkerung zwingen Gemeindepräsidentinnen, Schulpräsidenten und Geschäftsführerinnen dazu, Kommunikation als strategische Führungsaufgabe zu begreifen – unabhängig von der Grösse der der Organisation.
Wer heute Menschen erreichen will, muss aktiv kommunizieren – und zwar gezielt, verständlich und über die richtigen Kanäle. Das bedeutet:
Strategische Kommunikationsplanung statt punktueller Informationsversand.
Direkte Ansprache der Zielgruppen über eigene Plattformen und Formate.
Vertrauensaufbau durch Transparenz und Dialog – nicht nur in Krisenzeiten.
Verantwortung übernehmen: Kommunikation ist nicht delegierbar, sondern Teil der Führungsrolle.
Warum viele noch zögern
Trotz der Dringlichkeit tun sich viele Behörden und Unternehmen schwer mit Kommunikationsarbeit. Die Gründe sind vielfältig: fehlende Ressourcen, Unsicherheit im Umgang mit digitalen Medien oder die Vorstellung, dass gute Arbeit für sich selbst spricht. Doch in einer Zeit, in der sich fast die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr aktiv informiert, reicht das nicht mehr aus.
Kommunikation als strategische Dienstleistung
Notter & Notter durfte bereits für verschiedene politische Gemeinden, Schulgemeinden und Firmen wirksame Gesamt-Strategien erarbeiten – jüngst etwa für die VSG Region Sulgen, die Politische Gemeinde Wolfhalden, die Primarschule Weinfelden, aber beispielsweise auch für die Convia Bau AG oder die Stiftung Hofacker. Die Erfahrungen zeigen: Mit einer klaren Kommunikationsstrategie lassen sich Vertrauen, Reputation, Beteiligung und Identifikation gezielt fördern, unabhängig von der Grösse oder Struktur der Organisation.
Kommunikation in die eigene Hand nehmen
Wer Vertrauen schaffen, Beteiligung fördern und Identität stiften will, muss kommunizieren. Nicht als Pflichtübung, sondern als strategische Aufgabe. Die öffentliche Hand und Unternehmen sind gefordert, ihre Kommunikation in die eigene Hand zu nehmen – professionell, wirksam und mit klarem Ziel.






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